Es war zum Mäusemelken: Wie oft hatte es geheißen, wir müssen mal wieder ne Fahrt machen zu einer größeren Laufveranstaltung - und nun wollte und/oder konnte kaum jemand mitfahren. Egal, wir ziehen das durch, sagten wir uns und fuhren mit 6 Leuten fröhlich nach Solingen, wo Wolfgang für uns Zimmer in einem guten Hotel zu einem absoluten Schnäppchenpreis ergattert hatte. Die Innenstadt von Solingen hat uns nicht vom Hocker gerissen, trotzdem geriet abends ein Stuhl ins Wanken, als wir in "Werners Zimmer" die von ihm geschenkte Sektflasche auf ihn geleert haben. Samstag dann ein toller Tag bei schönstem Spätherbstwetter, wir haben die Müngstener Brücke bestaunt, sind durch den hügeligen Herbstwald gewandert und mit einer urigen Seilbahn zur Schlossburg gefahren. Ab 16h dann konnten die Startunterlagen beim Sportzentrum Hackenberg abgeholt werden, wir haben die Läufermesse besucht, tatsächlich jeder etwas gekauft und sind abends artig früh ins Bett gegangen. Sonntag hieß es zeitig aufstehen, schließlich mussten bis 8:15h die Kleiderbeutel abgegeben werden und wir hatten festgestellt, dass wir vom Hotel zum Start ca. 30min mit dem Bulli brauchen. Die Wege im Bergischen sind jedoch unergründlich, die Straßenschilder für Ortsunkundige nicht immer logisch und Frau Navi hat es geschafft, uns jedesmal einen anderen Weg vorzuschlagen. Kurzum, wir waren nicht wegen des Laufs nervös, sondern hatten Sorge, nicht rechtzeitig zum Start bzw. zur Kleiderbeutelabgabe zu kommen. Passte dann aber so gerade, Bulli ausgemacht, Alle raus, der armen Silke den Schlüssel in die Hand gedrückt und die musste dann sehen, wo sie das Fahrzeug legal parkt und sich die Zeit vertreibt, bis wir wieder auftauchen. Wir: schnell noch die Dixies besucht, ein Foto vorm Start von uns machen lassen (witzigerweise von einem U. Röntgen) und dann ging es auch schon los. Natürlich hatten wir uns das Höhenprofil vorher im Netz angesehen, wir waren darauf eingestellt, Passagen zu gehen, aber dass wir uns auf den ersten 500 Metern schon wie auf einer Rampe fühlen würden, war dann doch überraschend. Gut, dass ich mein Handy eingesteckt hatte, ich hab spontan beschlossen, meinem Ruf als Wellnessläuferin gerecht zu werden und bin gleich mit dem Gehen angefangen... Weg war meine Gila, ich sah sie weiter vorn neben Wolfgang und war froh, dass Karin bei mir war - zu zweit sind die Kilometer doch deutlich kürzer. Karin und ich beschlossen, die Genussvariante des Laufens zu wählen, wir plauderten, gingen jeden Anstieg und nutzten schöne Ausblicke für Fotos. Die Strecke war landschaftlich abwechslungsreich und führte durch Dörfer, Wald und Wiesen. Die Verpflegung war gut, die ganze Veranstaltung sehr gut organisiert. Schneller als gedacht kam der letzte Anstieg, noch ein arg steiler Abstieg und schon waren wir im Ziel, wo nicht nur unsere Kleiderbeutel auf uns warteten, sondern auch eine verdutzte Gila, die sich beschweren wollte, warum ich nicht auf sie gewartet hätte, Wolfgang habe eine Läuferin vor ihnen (in Orange) als Bärbel identifiziert.... Mit dem Shuttlebus ging es wieder zum Startpunkt, wo die liebe Silke geduldig auf uns wartete. Wir fuhren ins Hotel zum Duschen und Ausruhen und dann wieder zur Strecke, um unseren Wolfgang gebührend zu empfangen, welcher nach seiner großen Runde von 63,3 Km direkt am Sportzentrum ins Ziel lief. Es war eine tolle Fahrt, ein richtig gut organisierter Lauf, spitzenmäßiges Wetter und über Muskelkater reden wir nicht.

Wo fahren wir nächstes Jahr hin?

Ich bin dabei.                          - Bärbel Neugebauer

Ergebnisse unter: https://www.frielingsdorf-datenservice.de/anmeldung/2022/roentgenlauf/index.php?page=results

Die Ultramarathonstrecke ist 63,3 Kilometer lang: 122 Teilnehmer, 25 Frauen, 97 Männer.

93. Wolfgang Friedrichs 8:51:54 m55 11 Platz.

Der DVAG-Halbmarathon: 686 Teilnehmer, 203 Frauen, 483 Männer.

172. Gisela Fisser 2:37:25 W55 20. Platz
178. Bärbel Neugebauer 2:41:23 W55 23 P.
179. Karin Eden 2:41:23 W60 7 P.
126. Kurt Eden 1:51:40 M60 4. Platz